2. Rundgang
Tarnzahl 1004
Karl Richter Architekten BDA, Frankfurt am Main
mit
HKK Landschaftsarchitektur GmbH, Frankfurt am Main
Verfasser
Karl Richter, Johannes Cox
Mitarbeiter
Yachen Luo, Yingbo Sun, Cormac Stott
Hilfskräfte
MAD Modellbau, Frankfurt am Main
Beurteilung des Preisgerichts
Die Leitidee der beidseitigen Flankierung der Stadtstraße wirkt im Kontext Obertshausen zu großstädtisch, was sich auch in den Zahlen zeigt, welche im Vergleich zu anderen Projektbeiträgen sehr hoch sind. Die Verbindung der beiden Stadtteile und die Schaffung von Zusammengehörigkeit ist durch die flankierende Bebauung entlang der Stadtstraße nicht wahrnehmbar. Die beschriebene Rhythmisierung der Straße in unterschiedliche Maßstäbe, um Monotonie zu brechen, hätte auch auf die Bebauungstypologie übertragen werden müssen, um den Wunsch nach Variabilität glaubhaft zu machen. Die Bebauung wirkt
eher be- als entschleunigend.
Die Verbindungen in Querrichtung sind schematisch vorhanden und werden geschätzt, aber sowohl die Bebauung als auch die Straßen- und Freiraumgestaltung reagieren zu schwach darauf. Die neuen Kreisel schließen für den MIV jeweils nur an die Westseite an, was nur minimale Auswirkungen auf die Entlastung der Gathof-Kreuzung zur Folge hat, dafür hätte man an neuralgischen Stellen auch die Ost-Seite anbinden sollen.
Die Verfasser sehen den Verkehrsanlagetypus „Kreisel“ auch als Element für die Gestaltung des öffentlichen Raums, was vor allem bei der Gathof-Kreuzung in Kombination mit der Idee eines Festplatzes nicht glaubhaft ist. Die öffentlichen Plätze und Freiräume sind somit jeweils als Inseln ausformuliert und nicht in die Stadtstruktur integriert, die Aktivierung und identitätsfördernde Rolle dieser Orte ist schwierig nachzuvollziehen, denn auch die bewusst platzierten aktiven Nutzungen der Erdgeschosse berühren diese Orte nicht. Die abschnittsweise Realisierbarkeit scheint in den Zusammenhang ebenfalls nicht gegeben, da die städtebauliche Form nur im Endzustand funktioniert. Die privaten Freiräume wirken hingegen gut proportioniert und durch ihre unterschiedliche Nutzungsart vielversprechend, was vor allem im nördlichen Vertiefungsbereich wahrnehmbar ist, an dieser Stelle ist der Entwurf zudem glaubwürdig in den Kontext eingebettet. Nach Süden hin funktioniert die Verzahnung mit dem Kontext (der zweiten Reihe) nicht mehr und der Entwurf wirkt fremdartig.
Die Besetzung des Ideenteils mit reiner Gewerbenutzung wird kritisch gesehen. Einerseits ist das direkte Gegenüber von Einfamilienhausquartier und vielbefahrenen Werkhöfen schwierig, andererseits wird wichtiger Landschaftsraum mit zwei in sich geschlossenen, großmaßstäblichen Typologien besetzt, was einem vernetzten Umgang mit der bestehenden Landschaft widerspricht. Das Situieren der Schule auf dem heutigen Schulhof und außerhalb des Wettbewerbsgebiets scheint aufgrund der neuen Dichte am anderen Ende falsch positioniert.
Insgesamt überzeugt der Entwurf das Preisgericht nicht.
3D-Modell (Klick aufs Bild für eine vollständige Ansicht)
Plan 1
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Plan 2
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Plan 3
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In diesem Plan werden auch die Grundgedanken der Planer zu ihrem Konzept ausführlich dargelegt.
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Plan 4
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