3. Platz

Tarnzahl 1005

H. Gies Architekten GmbH, Mainz
mit
Pfrommer + Roeder Freie Landschaftsarchitekten BDLA, Stuttgart

Verfasser
Heribert Gies, Dieter Pfrommer, Ulf Roeder

Mitarbeiter
Anja Pappert, Daniel Rutic

Hilfskraft
Verkehrsplaner Christoph Link

Beurteilung des Preisgerichts

Die städtebauliche Leitidee mit einer Ausbildung von zwei neuen Quartieren an den Ortseingängen im Norden und Süden wird grundsätzlich positiv gesehen. Beide Ortseingänge werden mit Verkehrskreiseln begleitet, auf diese Weise kann auch die Geschwindigkeit der B448 glaubhaft reduziert werden.

Die neu ausgebildete Bundesstraße soll als Rückgrat fungieren, ausgebildet mit nur noch zwei Fahrspuren, ergänzt um Fuß- und Radwege und durchgängig gestaltet mit einer dreireihigen Allee. Die gleichartige Ausbildung des Straßenraumes erscheint über die unterschiedlichen Abschnitte hinweg zu schematisch und teilweise nicht passend. Es entsteht ein verkehrstechnisch funktionaler Straßenraum, welcher räumlich zu monoton anmutet. Die einheitlich parallele Ausrichtung der Gebäude im Süden wirkt sehr schematisch. Im Übergang zum Straßenraum entstehen durch die Setzung unklare und nicht ideale Gebäudevorzonen.

Positiv werden die differenzierten und richtig gesetzten Verkehrsanbindungen nach Osten und Westen in die Stadtteile gewertet. Hier erscheint eine Verknüpfung glaubhaft möglich. Dabei bleibt die Ausbildung der Gathof-Kreuzung hinter ihren Möglichkeiten zurück. Der zentrale Platzbereich ist in seiner räumlichen Ausbildung überdimensioniert. Die angebotenen Gebäudenutzungen gewährleisten die Bespielung des Platzes nicht glaubhaft. Die Integration des HIT-Marktes und seine zukünftige Ausbildung im Stadtraum bleiben unklar.

Das grundsätzliche Verkehrskonzept wird sehr positiv besprochen. Die aufgezeigten barrierefreien Querungsmöglichkeiten entsprechen einem zukünftig gewünschten Leitbild. Im Detail des Straßenquerschnitts erscheinen die Zonierungen mit den angebotenen Bewegungsräumen für die Fußgänger allerdings zu klein bemessen.

Eine Weiterentwicklung des Holzland Becker ist auch in der sehr schematisch angedeuteten Gewerbehofstruktur grundsätzlich möglich.

Die Integration eines Schulstandortes im Norden ist nachvollziehbar, genauso wie ein dezentrales Angebot von Mobility-Hubs.

Die Ausbildung von unterschiedlichen Bautypologien von 3-4-geschossigem Wohnungsbau, und unterschiedlichen Reihenhaustypologien, welche untereinander Hoftypologien ausbilden, bilden grundsätzlich eine glaubhafte Qualität ab. Neubauten und dazugehörige Freiräume scheinen in einem guten Verhältnis zu stehen. Im Norden wird allerdings durch Ausbildung und Setzung der Gebäude, zusammen mit der Gestaltung des Straßenraumes eine starre Achse ausgebildet, welche wenig ortstypisch erscheint.

Die öffentlichen Freiräume sind in ihrer Anordnung, Nutzung und dem grundsätzlichen Vorhandensein nachvollziehbar. Die Größe der Plätze an der Gathof-Kreuzung, sowie im östlichen Ideenteil, erscheint aber nicht passend und deren räumliche Qualität ist noch zu wenig ablesbar.

Durch den Erhalt von zusammenhängenden Waldstrukturen, Neupflanzung von Alleen und Vorschlägen für Retentionsbereiche wird ein angemessener Beitrag zur Klimaanpassung geleistet.

Eine Realisierung in Abschnitten erscheint grundsätzlich möglich, die vorgeschlagene Abfolge müsste jedoch angepasst werden.

Dem Entwurf gelingt zwar durch eine Verwebung des Straßennetzes eine gute Verbindung der beiden Stadtteile, die stringente und über die Länge der Straße undifferenzierte Ausformulierung des Straßenraums wirkt überzogen. Die einzelnen Quartiere bieten im Inneren einen hohen Wohnwert, wirken insgesamt jedoch zu schematisch.

 
 

3D-Modell (Klick aufs Bild für eine vollständige Ansicht)

Plan 1
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Plan 2 und 3
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Plan 4
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