2. Platz

Tarnzahl 1007

mharchitekten GmbH | Freie Architekten und Stadtplaner, Stuttgart
mit
Freiraum+Landschaft, Nürtingen

Verfasser
Ute Michaelsen, Thomas Frank

Mitarbeiter
Laura Zadra, Ingy Saad, Arne Jansen

Berater
Verkehrsplaner: Planungsbüro StadtVerkehr, Bernd Schönfuß, Filderstadt

Hilfskraft
Kathrin Nogger

Beurteilung des Preisgerichts

Der Entwurf unterscheidet in einen baulich gefassten Stadteingang im Nordwesten und in einen landschaftlichen Stadteingang im Osten.

Die rückgebaute B448 wird in unterschiedlichen Abschnitten als neuer Bewegungsraum gestaltet. Als Stadtboulevard mit mittiger Grünachse und Radweg im Nordwesten, als sorgfältig gestalteter Platzraum mit gut durchdachtem Nutzungsprogramm an der Gathof-Kreuzung und als Stadtboulevard mit seitlichen Rad-Fußwegen im Südwesten, bieten die einzelnen Sequenzen einen stimmigen Gesamtzusammenhang. Nicht eine lange Ost-West-Achse, sondern die Aufenthaltsqualitäten, die ebenerdigen Querungen und die angelagerten Nutzungen vernetzen die Stadtgebiete und bilden einen attraktiven neuen Straßenraum in ihrer Mitte für Obertshausen aus. Die Maßstäblichkeit der flankierenden Gebäude und die detailreiche Programmierung lassen einen lebendigen und belebten Straßenraum erwarten. Das Bild einer spannenden „Dorfstraße“ wird hier ganz neu interpretiert und zukunftsweisend gestaltet.

Während sich im Nordwesten die Neubebauung zu einem neuen Quartier mit Schule und Kindergarten verdichtet, wird die raumbildende Bebauung entlang der Straße ausdifferenziert, um die Nord-Südverbindungen zu stärken. Ein vielfältiges Angebot von Wohntypologien wird eröffnet, z.B. mit Wohnzeilen im Norden mit Dachgarten und gewerblich nutzbarem EG und offenen Blockstrukturen mit Süd ausgerichteten Freiräumen.

Der Platz an der Gathof-Kreuzung verbindet die beiden Stadtteile. Er setzt mit Bibliothek, Café und offener Halle einen Rahmen für einen öffentlichen Markt und Festplatz, der beide Stadtteile verbindet. Die Schönbornstraße wird räumlich gefasst durch die Aufstockung des bestehenden Marktes, und den Saum von Kita, Jugendhaus, Jugendwohngemeinschaft und Ärztehaus. Kritisch diskutiert werden die vorgeschlagene Dichte und die Setzung des Hochpunktes an der Stadteinfahrt.

Der bestehende Stadtwald wird geschützt und nur im Norden von Wohnzeilen gerahmt. Die gewerblichen Nutzungen und Freizeitangebote sind im Südwesten angelagert, treten aber in die zweite Reihe, um die grüne Fassung der landschaftlich geprägten Stadteinfahrt zu stärken. Spielerisch verbinden fünf kleine Folies mit untergeordneten Nutzungen noch die öffentlichen Plätze im Stadtraum: Eine Geste, die vielleicht der Wiedererkennung dient, aber gut auch die Nebennutzungen gemeinschaftlicher Angebote integriert.

Das Verkehrskonzept ist schlüssig und setzt auf das Ziel der Verträglichkeit der Nutzungsansprüche aller Verkehrsarten bei Reduzierung der Verkehrsgeschwindigkeit auf 40KM/H. Bevorzugt werden aktive Verkehrsformen. Als innovatives Angebot für ein neues Mobilitätskonzept schlägt der Entwurf neben Radwegeverbindungen und dezentralen Quartiersgaragen auch eine Ringerschließung durch einen autonom fahrenden Busverkehr vor, der beide Stadtteile in einem Loop verbindet.

Das Angebot an neuen Freiräumen, neuen Bäumen und der Erhalt des besehenden und identitätsprägenden Stadtwaldes bieten viele Möglichkeiten, die Freiräume sinnvoll zu vernetzen und einen nachhaltigen Beitrag in einer klimagerechten Stadt- und Freiraumplanung zu liefern. Die Konzeptbausteine zur Kühlung, Regenwasserrückhaltung und Regenwassermanagement werden gewürdigt.

Im Blick auf die wirtschaftlichen Kennzahlen liegt die BGF leicht über dem Durchschnitt der eingereichten Arbeiten.

Der Entwurf denkt die B448 und Obertshausen in einem konsequenten und visionären Gegenentwurf zum Bestand neu. Entstanden ist dabei ein Bild einer zukünftigen Entwicklung, die gleichermaßen der Innenentwicklung und der Qualifizierung der Freiräume gerecht wird.

 
 

3D-Modell (Klick aufs Bild für eine vollständige Ansicht)

Plan 1
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Plan 4
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