Die Einweihung

Mit symbolischem Charakter: Bürgermeister Manuel Friedrich, Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano und Erster Stadtrat Michael Möser durchschneiden das rote Band und übergeben das Familienzentrum damit offiziell an seine Nutzerinnen und Nutzer

Ein großer Moment im Bild festgehalten: Das Warten auf die Realisierung des Familienzentrums hat sich für alle gelohnt

Bei kleinen Rundgängen konnten die Gäste das Familienzentrum kennenlernen: Während Fachbereichsleiterin Cornelia Holler (Mitte) und Fachdienstleiter Thomas Kirschner (Zweiter von links) einen baulichen Einblick gaben, informierten Fachbereichsleiter Michael Jentzsch und Fachdienstleiter Kai Hennig (beide nicht im Bild) aus Nutzersicht

Bei der Eröffnung war auch Pfarrer Norbert Hofmann zu Gast, der das Familienzentrum segnete

Fotos: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

 

Es war ein langer Weg: Von der Idee über die Planung bis hin zum fertigen Bau des Familienzentrums. Und nun, am 17. September 2021 wurde das städtische Gebäude offiziell eröffnet. Auch wenn es durch seine Nutzerinnen und Nutzer schon seit einiger Zeit mit Leben gefüllt ist, folgte noch eine kleine Feier mit geladenen Gästen.

Das Familienzentrum – in unmittelbarer Nähe zur Sonnentauschule, der Kita Vogelsbergstraße und dem Alten- und Pflegeheim Haus Jona – ist Treffpunkt für Jung und Alt. Dort begegnen sich Ratsuchende, Beratende und Helfende. Vor Ort hat der Familienverein Tausendfüßler mit seiner Tagesmütterzentrale und dem Betreuungsangebot ein neues Domizil gefunden. Mensa und Schulkindbetreuung der Sonnentauschule sind untergebracht. Die städtische Servicestelle bietet vor Ort dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde als erste Anlaufstelle an. Und der Sozialverband VdK, die Seniorenhilfe und das Repair-Café, das durch den Stadtmarketingverein Obertshausen ins Leben gerufen wurde, sind ansässig.

„Wir als Magistrat sind sehr dankbar, dass wir hier – gemeinsam mit der Stadtverordnetenversammlung – eine klare Priorität gesetzt haben, den Ausbau der Kinderbetreuung voranzutreiben und damit dem seit einigen Jahren vorhandenen Mangel an Betreuungsplätzen entgegenzuwirken. Danke, dass Sie uns bei diesen Vorhaben finanzielle Unterstützung zugesagt haben. Denn Investitionen in Bildung und Betreuung von Kindern sind deshalb zu 100 Prozent Investitionen in die eigene Zukunft“, betonte Bürgermeister Manuel Friedrich. So handelt es sich dabei um die größte Investition der Stadt Obertshausen in den vergangenen Jahrzehnten. Die Standortwahl – zwischen Schule, städtischen Kitas und Altenheim – ist gelungen. Und so sei es möglich gewesen, „ein Zentrum der Begegnung aller Generationen zu schaffen“. Der Rathauschef kam zu dem Fazit: „Mit dem Familienzentrum werden wir unserem eigenen Anspruch gerecht, eine kinder- und familienfreundliche Stadt zu sein.“

Doch all das ging nicht von heute auf morgen. Und so erinnerte sich Erster Stadtrat Michael Möser an die anfängliche Idee „Familienzentrum“ zurück. Das Projekt ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Damals 2012, noch als Fachbereichsleiter für Soziales, trudelten bei ihm und dem damaligen Bürgermeister Bernd Roth Anfragen von Schulen und Vereinen ein, die mehr Platz, neue Flächen und Räume benötigten. „So platzten schon damals die Tausendfüßler aus allen Nähten und auch die Sonnentauschule signalisierte einen notwendigen Ausbau“, berichtete der Sozialdezernent. Doch Grundstücke waren und sind rar. Nach vielen Gesprächen war damit die Idee geboren, an einem Platz alles zu bündeln. Als Vorbild diente dabei das „Zentrum für Jung und Alt“ (ZenJA) in Langen.

„Ein Projekt dieser Größe schließt man nicht alle Tage ab“, betonte der Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano mit Begeisterung und freut sich, was aus der Idee geworden ist. Heute – nach weiteren Gesprächen, Architektenwettbewerb (2016), Nutzerdialogen und Bauzeit – steht das Familienzentrum nun prachtvoll da. So ist das Gebäude unter anderem mit drei Multifunktionsräumen, einem „offenen Wohnzimmer“ und der Mensa ausgestattet. 2.327 Quadratmeter umfassen alle Räume und Innenhöfe für die vielfältige Nutzung.

Davon war auch Landrat Oliver Quilling begeistert. Beim Kreis Offenbach hätte man den Prozess beobachtet und auch fachlich begleitet. „Ein Familienzentrum bietet viel, was Menschen brauchen“, betonte Oliver Quilling. So würde dies auch Brücken zur Nachbarschaft bauen und sei zudem die passende Antwort auf gesellschaftliche Veränderungen.

Zur direkten Nachbarschaft gehören auch Menschen der Kirchengemeinden von Obertshausen. Und so war bei der Eröffnung auch Pfarrer Norbert Hofmann zu Gast und segnete das Familienzentrum – einen „Ort, der in die Zukunft weist“.

Mit etwa 8,3 Millionen Euro Kosten hatte man kalkuliert, die Schlussabrechnung stehe noch aus, informierte Michael Möser. „Stand jetzt liegen wir bei etwa acht Millionen Euro.“ Förderung gab es von Land und Bund zur Finanzierung der Mensa sowie der Betreuung für Kinder unter drei Jahren (U3). Im Förderbereich für Investitionen in Ganztagsschulen hat Obertshausen Landesmittel erhalten. Des Weiteren hat sich der Bund am Aufbau der frühkindlichen Infrastruktur (Betreuung von Kindern unter drei Jahren) beteiligt. Auch der Kreis steuerte die sogenannte „Ein-Drittel-Finanzierung“ für Mensa und Schulkindbetreuung bei.

„Für Obertshausen wünsche ich mir ein ,ZaG‘ – ein Zentrum aller Generationen“, sagte Erster Stadtrat Michael Möser und freut sich auf viele Begegnungen zwischen Jung und Alt in dem multifunktionalen Gebäude an der Vogelsbergstraße.