Ergebnisse und Anregungen
Die meisten Teilnehmer des Spaziergangs bewerteten die erfolgte Rodau-Renaturierung positiv und können sich weitere Renaturierungsmaßnahmen vorstellen. Herr Rudolph benannte als Ortslandwirt die Einschränkungen, die sich durch vernässte Wiesenflächen ergeben. Die gezeigte Visualisierung zur Renaturierungsmaßnahme und zur optischen Einbindung des Industriegebiets wurde begrüßt.

Viele Teilnehmer sahen Nutzerkonflikte zwischen Radfahrern, Reitern, Spaziergängern und freilaufenden Hunden im Landschaftsraum. Mehrfach genannt wurde in diesem Zusammenhang der Engpass an der kleinen Holzbrücke, der übersichtlicher gestaltet werden sollte. Neben getrennt verlaufenden Reitwegen, wofür die Reitvereine die Unterstützung der Stadt erbaten, wurde als Lösungsmöglichkeit überwiegend gegenseitige Rücksichtnahme genannt.

 

Folgende Vorschläge für konkrete Maßnahmen in der Rodau-Aue wurden von den Spaziergängern unterbreitet:

  • Rodau-Renaturierung fortsetzen, Erfolg des ersten Abschnitts spricht für die Maßnahme
  • auch unbefestigte Wege planen und belassen
  • weitere Buchten wie am Platz an der kleinen Holzbrücke schaffen, wo man ans Wasser kann; weitere Abflachungsstellen mit Kies für Kinderspiel am Wasser, keine Möblierung mit Spielgeräten an der Rodau (Kreativität entwickelt sich am besten ohne Spielgeräte)
  • mehr Bänke (auch im Schatten), ggf. Platz für Familien anbieten (Wiese mit Bäumen zum Zelten, Grillen, Baumhäuser etc.)
  • Naturerlebnispfad/Lehrpfad mit Information und Studien „am Objekt"
  • Reiten nur auf getrennten Wegen, geschützte Wege für Fußgänger schaffen
  • Ortsränder gestalten mit Bäumen und Hecken, v. a. Übergänge zwischen Gewerbe und landwirtschaftlichen Flächen
  • Aufforstung längs der B 448, um den Lärm auf dem parallel verlaufenden Weg zu verringern

Ute Wernicke vom NABU Obertshausen wies auf schützenswerte Pflanzen an der Feuchtwiese oberhalb der alten B 448 hin und erläuterte, dass die Naturschutzverbände den Pflegeaufwand für eine Vielzahl von Flächen nicht mehr bewältigen können.

Die Verbände unterbreiteten daher Vorschläge für die Rodau-Aue u. a. auch als mögliche Kompensationsmaßnahmen:

  • Rodau-Wiese verlängerte Jakob-Wolf-Straße, Erhalt der überfluteten Wiesen und ggf. Ausdehnung, späte extensive Mahd
  • Umwandlung von Acker in Grünland östlich des Umspannwerks, westlich des Naturschutzgebiets und südöstlich des Wiesenhofs
  • Obstwiesen südlich des Naturschutzgebiets und zwischen alter und neuer B 448 pflegen (Baumschnitt, Mahd)