Anlass und Zielsetzung
Mit dem Freiraum- und Kompensationskonzept werden der 2006 begonnene Dialog und der integrative Planungsprozess fortgesetzt. Es konkretisiert das Handlungsfeld „Stadt- und Landschaftsbild" sowie das „Beobachtungsgebiet Grünflächen" des integrierten Stadtentwicklungskonzepts.

Im Rahmen von Bürgerspaziergängen war die Bevölkerung eingeladen, ihre Anregungen und Wünsche zur weiteren Entwicklung der Grün- und Freiflächen in und um Obertshausen zu äußern. So wurde eine gemeinsame Plattform geschaffen und die Stadtentwicklung durch gemeinschaftlich erarbeitete Planungen, Projekte und Maßnahmen vorangetrieben.

Anhand der Äußerungen sowie einer Stärken-Schwächen-Analyse wurde das Leitbild für die weitere Entwicklung der Grün- und Freiflächen und damit des Stadt- und Landschaftsbilds erarbeitet. Daraus leitet sich das Freiraumkonzept mit konkreten Biotopentwicklungs- und Gestaltungsmaßnahmen ab.

In Abstimmung mit den betroffenen Landnutzern, der Stadt- und Forstverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde und den Naturschutzverbänden wurden Teile des Freiraumkonzepts in ein Kompensationskonzept überführt, das als Flächenpool für Ausgleichsflächen und -maßnahmen bei anstehenden Baumaßnahmen und Bauleitplänen herangezogen werden kann.

Ziel ist es, die vorhandenen Qualitäten der für die Naherholung wichtigen Freiflächen zu sichern und zu entwickeln. Mit Hilfe geeigneter Maßnahmen sollen die vorhandenen Freiflächen als Naherholungsgebiet aufgewertet werden, ohne die vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzungen zu verdrängen.

 
 

Das hier vorgestellte Freiraumkonzept ist eine Vision. Es stellt einen Handlungsrahmen vor, der aufzeigt, wie der Landschaftsraum in einem Ballungsraum weiterentwickelt und ausgebaut werden kann.

Das Besondere an dem vorliegenden Konzept ist das darin integrierte Kompensationskonzept. In ihm werden verpflichtende naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen aus der Bauleitplanung, die durch die Projekte „Industriegebiet Herbäcker" und „Gewerbegebiet Erweiterung Holzland Becker" in der Stadt entstanden sind, direkt vor Ort, im eigenen Landschaftsraum realisiert und damit viele der Maßnahmen aus dem Freiraumkonzept finanziert.

Beispielhaft kann man die „Wegekreuzungen" nennen, die unter anderem mit neu zu pflanzenden großen Bäumen markant gestaltet werden. Dadurch ist so ein Projekt eine typische Ausgleichsmaßnahme, die aus den Kompensationsmaßnahmen heraus bezahlt werden kann.